Medienpolitik
Intergenerationale Medienpädagogik & Demokratie: Impulse für den Medienstandort Thüringen
In Sachen Medienbildung hat Thüringen einiges zu bieten - aber es gibt auch Nachbesserungsbedarf. Wo, diskutierten Expert:innen bei unseren MENT MasterClasses.

im Panel (v.l.n.r.): Rebekka Haubold, Bastian Dietzel, Marc Hupfeld - Moderatorin Melanie war online zugeschaltet
Mango K. Fotografie, 2025
Medienbildung ist mehr als die Verwendung von digitalen Arbeitsblättern oder (endlich) Zugang zum Schul-WLAN. Sie braucht Ressourcen, Sichtbarkeit – und politische Priorisierung. Thüringen hat hier viele gute Ansätze zur Verbesserung der Medienbildung von Kindern bis Senior:innen - aber auch noch Luft nach oben.
In unserer MENT MasterClass im Rahmen des Medien BarCamps diskutierten unter Moderation von MDR-Journalistin Melanie Lal drei Expert:innen über den Stand, die Herausforderungen und die Zukunft der Medienbildung in Thüringen.
Goodbye Polylux: Was Schulen brauchen
Rebekka Haubold, Koordinatorin der Fachstelle Strategische Medienbildung Thüringen, wies darauf hin, dass es bereits viele gute medienpädagogische Angebote in Thüringen gebe, nur seien viele zu wenig bekannt. Konkreten Handlungsbedarf vonseiten der Politik sieht sie in der technischen Ausstattung von Schulen und Weiterbildung von Lehrkräften. Des Weiteren würde ein flexibles Lernbudget Bildungseinrichtungen ermöglichen, externe Fachkräfte aus der Medienbildung in den Unterricht einzubinden.
Verbote?! Aushandlung!
Marc Hupfeld von Mit Medien e.V. warb für mehr echte Beteiligung und Aushandlung als demokratischen Kern der Medienbildung. Jugendliche transparent in Entscheidungen einzubeziehen fördere Selbstwirksamkeit und Akzeptanz - nicht zuletzt auch im Schulalltag.
Medienbildung geht nur gemeinsam
Bastian Dietzel von der Digitalagentur Thüringen sieht Medienbildung als gemeinsame Aufgabe von Schule, Familien und Peergroup. Aber auch von staatlicher Seite sei der Bedarf nach einer externen Institution zur Anleitung der Digitalisierung erkannt worden. Die Digitalagentur unterstütze als strategischer Partner Ministerien und Landesbehörden dabei, die digitale Transformation in Thüringen voranzubringen und habe so auch die Möglichkeit, bei den Grundsätzen der Medienbildung in Thüringen mitzuwirken.
Wo es noch Nachbesserungsbedarf gibt
Mit Blick auf das Schulfach “Medienbildung und Informatik” wurde in der Diskussion der starke Schwerpunkt auf Informatik-Themen bemängelt, während Themen wie Social Media oder Fake News bislang zu kurz kämen. Einig waren sich die drei außerdem darin, dass ein Verbot der Social Media-Nutzung bis 16 Jahre (für das sich die Thüringer Landesregierung aktuell im Bundesrat stark macht) zu kurz gedacht sei und dass Eltern als ein Vermittler von Medienkompetenz stärker einbezogen und unterstützt werden müssten. Nicht zuletzt müsse die Politik sich verstärkt dafür einsetzen, medienpädagogische Fachkräfte im Land zu behalten.
👉🏻 Weitere Einblicke aus unseren MENT MasterClasses folgen in den nächsten Tagen hier im News-Bereich.
👉🏻 Den Beitrag zum Medien BarCamp kannst du hier nachlesen.